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Mit Strategie gegen das “Online-Kuddelmuddel-Netzwerk”

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Netzwerken – online oder offline? „Egal! Hauptsache authentisch!“ meint Wolfram Sauer, Director Public Policy bei der Xing AG, im Rahmen unseres zweiwöchigen Online-Seminars “Netzwerke(n). Professionell, online und politisch”, wo er als Experte in einem Video-Chat auftrat.

Das nächste Online-Seminar zum Thema Netzwerken läuft im Oktober und kann >> hier << gebucht werden.

3 Fragen an Wolfram Sauer

XING ist als Plattform für berufliche Kontakte gestartet. Welche Idee lag der Entstehung des Online-Netzwerks zugrunde?

Wolfram SauerSauer: Prägend für das Bild von Netzwerken waren jahrzehntelang die sog. „Service Clubs“, die überregional agierten. XING, früher OpenBC, hat vor rund elf Jahren begonnen den Zugang zu Vitamin B zu „demokratisieren“. In Sozialen Netzwerken kann jeder jedem eine Kontaktanfrage schicken. Die klassischen Hürden eines Vorzimmers wurden somit gesenkt und die Hierarchien wurden flacher.

 

Ein Seminarteilnehmer klagte über sein „Online-Kuddelmuddel-Netzwerk“: Wie organisiere ich verschiedene (berufliche) Netzwerke?

Es scheint mir stärker als früher unrealistisch, dass es klare Grenzen zwischen den verschiedenen persönlichen Kreisen aus Freunden, Kollegen und sonstiges Bekanntschaften gibt. Diese verfließen umso mehr, je stärker wir vor allem online miteinander vernetzt sind. Ich sehe dabei auch kein grundsätzliches Problem, wenn ein beruflicher Kontakt sieht, dass ich mich beispielsweise für ein Hilfsprojekt in Afrika engagiere oder umgekehrt, wenn Freunde aus Schulzeiten erfahren, welche (gesellschaftliches) Themen mich in meinem Job beschäftigen. Ganz im Gegenteil: Erst wenn verschiedene Netzwerke mit einander verknüpft werden, kommt das Potenzial von Social Media zur Geltung. Wichtig dabei ist nur, dass ich nicht auf verschiedenen Plattformen eine gänzlich andere Person bin. Authentizität ist unbedingt notwendig.

 

Und woher weiß ich, ob meine geteilten Interessen oder auch Empfehlungen für meine Kontakte interessant sind?

Eine Strategie beim Aufbau und der Pflege eines Netzwerks kann nur insoweit konkret sein, als dass ich mir überlege, wie ich mich präsentiere und welche Interessen oder auch Ziele ich damit verfolge. Und natürlich was ich selbst zu bieten habe, welchen Input ich also in ein bestehendes oder zukünftiges Netzwerk geben kann und will. Merkmal von Social Media ist immer eine Form von Feedback; bei Facebook ist es “gefällt mir”, bei Xing ist das “interessiert mich” und bei Twitter z.B. das “Faven”. Es braucht den Mut zu “Trial & Error”, sowohl hinsichtlich der Beiträge selbst als auch mit Blick auf die Frequenz. Was in der einen Gruppe immer wieder lebhafte Diskussionen auslöst, kann in einer anderen Gruppe als “zu viel” oder unpassend empfunden werden. Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es da nicht. Man sollte aber ausreichend sensibel sein und ein Gespür für die eigenen Kontakte bekommen.

Fest steht: Netzwerke entstehen nicht von heute auf morgen. Sie bauen vielmehr auf Vertrauen, gegenseitigem Interesse bzw. gleichen Interessen und auch Verlässlichkeit auf.

Die virtuelle Persönlichkeit
  • Authentizität. Die Profile auf den Plattformen sollten ohne Widersprüche sein, wenngleich Facebook anders als Xing anders als Instagram etc. genutzt wird.
  • Fingerspitzengefühl. Soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit zu testen, wie das eigene Netzwerk auf die bereit gestellten Informationen reagiert.
  • Kein SPAM. Authentisch kommunizieren. So kommunizieren, wie mit einem selbst kommuniziert werden soll.
  • Private Informationen (auch von anderen) sind tabu! Persönliches Kommunizieren ist nicht gleichbedeutend mit der Preisgabe sensibler Daten.


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